Bewusstseinszustände und der Zustand im Yoga Nidra
Grundsätzlich werden drei verschiedene Bewusstseinszustände unterschieden – Wachen, Träumen und Tiefschlaf.
Der Wachzustand wird vom physischen Körper repräsentiert und ist gekennzeichnet durch die Wahrnehmung mit den Sinnen. In diesem Zustand ist man sich nur der äußeren Welt bewusst. Die Aufmerksamkeit ist nach außen gerichtet und die Trennung zwischen Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen ist am stärksten.
Im Traumzustand ist gegensätzlich zum Wachzustand die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet. Der Zugang zum Unterbewusstsein wird möglich und die Trennung zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenem beginnt sich aufzulösen.
Der Tiefschlaf ist der Zustand vom traumlosen Schlaf, in dem der Zugang zum Unterbewusstsein offen steht. In vielen spirituellen Traditionen wird angenommen, dass im Tiefschlaf die Einheit mit dem Ursprung und das wahre Selbst erfahren wird. In diesem Zustand wird dies aber nicht bewusst wahrgenommen.
Yoga Nidra lässt sich keinem dieser Zustände zuordnen. Deshalb beschreibt turiya - der 4. Bewusstseinszustand - den Zustand des Yoga Nidra. Dieser lässt sich allerdings nicht wie die anderen beschreiben, weil da nichts ist, was zu beschreiben wäre. Turiya ist jenseits von Körper und Geist, jenseits von Raum und Zeit, jenseits von Ursache und Wirkung. Turiya ist reines Bewusstsein.
„Der vierte ist der überbewusste Zustand Turiya, weder innerlich noch äußerlich, jenseits der Sinne und des Intellekts, in dem es nichts als das Absolute gibt. Er ist das höchste Ziel im Leben. Er ist ewiger Frieden und Liebe. Verwirkliche ihn!“ – Mandukya Upanishad